Das Sammlungsobjekt des zweiten Quartals 2011 stellt aufgrund seines guten Zustands einen besonderen Schatz der Universitätssammlung dar. Der vollständig erhaltene Kronenhalsring vom Typ Friedrichshof ist ein typisches Bronze-Erzeugnis aus der Vorrömischen Eisenzeit. Besonders im westlichen Ostseeraum waren Kronenhalsringe im 5. Jh. v. Chr. verbreitet.
Gefertigt wurden sie vorwiegend in der norddeutschen Jastorf-Kultur, ähnliche Funstücke gibt es aber auch aus der Prezworsk-Kultur im östlichen Nachbargebiet. Auch im ukrainischen und rumänischen Raum sind einzelne Exemplare geborgen worden.
Die handwerkliche Seite der Kronenhalsringe präsentiert sich stets in zwei Teilen, die durch ein Scharnier beweglich verbunden sind. Ein eiserner Zapfen bildet hierbei für gewöhnlich den Verschluss. Der vorliegende Typ Friedrichshof ist typisch für das östliche Mecklenburg und die Region Nordvorpommerns. Charakteristisch ist die Reihe vertikaler Stäbchen am oberen Rand. Man nimmt an, dass das Muster am Scharnier ursprünglich mit farbigem Glasfluss gefüllt war.
Häufige Bergungen von Kronenhalsringen in Mooren, lassen darauf schließen, dass sie wahrscheinlich als Weihegaben niedergelegt wurden. Tatsächlich wurden sie jedoch auch als Schmuckstücke getragen. In Gräbern findet man hin und wieder Kronenhalsringe mit starken Abnutzungserscheinungen. Der hier präsentierte Ring aus dem Greifswalder Sammlung Vorgeschichtlicher Altertümer dürfte aufgrund seiner Höhe von 3,4 Zentimetern kaum alltagstauglich gewesen sein. Man nimmt daher eher eine zeremonielle Nutzung an.