Akademische Kunstsammlung
« Deckelvase: Potpourrivase »
1760
Schwedische Fayence
Inv. Nr. | KU000203 |
Hersteller*in: Fayencenmanufaktur Marieberg (Schweden) | |
Künstler*innensignatur | monogrammiert (unterm Fuß: drei schwedische Kronen / MB: (für Marieberg) / E: (für Johann Eberhard Ludwig Ehrenreich) / PM: (für Peter Akermarck)) |
Europa - Schweden | |
Im Besitz der Akademischen Kunstsammlung befindet sich eine außerordentlich anspruchsvoll gestaltete barocke Potpourrivase schwedischer Herkunft. Pot pourri bezeichnete ursprünglich eine Zusammenstellung an Kräutern oder Blumen, die in einer Schale oder Vase den Raum mit einem wohlriechenden Duft erfüllen sollte. Der Begriff war aufgrund ihrer Beliebtheit und dem raumschmückenden Charakter namensgebend für diese Gefäße. Die hier abgebildete runde Vase mit glockenförmigem Deckel zählt mit ihrer Höhe von 57 cm zu einem sehr großen und repräsentativen Exemplar, das sich bis 2006 im Dienstzimmer des Prorektors der Universität Greifswald befand. Die formvollendet wirkende Fayence mit der zinnhaltigen Glasur ist von blauemailliertem Rosenblattwerk umrankt und imitierte damals das luxuriöse chinesische Porzellan. Im unteren Bereich sind vier detailgetreue Insekten grafisch abgebildet, darunter ein Schmetterling und eine Fliege. Gekrönt wird das Gefäß von einem auf einem gebogenen Ast aufrecht sitzenden, vollplastisch gestalteten Vogel. Die barocke Deckelvase ist aufgrund der Fabriksignatur der Marieberger Fayencenmanufaktur in Schweden zuzuordnen. Unter dem Fuß der Vase gibt das Markenzeichen mit den drei schwedischen Kronen sowie die Initialen MB: (für Marieberg), E: (für Johann Ludwig Eberhard Ehrenreich (1723 – 1803)) und PM: (vermutlich für Petter Akermarck) den Hinweis auf ihre Herkunft. Der deutsch-schwedische Kaufmann Ehrenreich war königlicher Zahnarzt von Friedrich I. und wurde 1758 Besitzer der Fayencenmanufaktur in Marieberg bei Stockholm. Ab 1766 siedelte er als Pächter der Giesischen Fayencenmanufaktur von Stockholm nach Stralsund in Schweden-Pommern über. Die Marieberger Fayencen wurden seit 1759 mit den drei Kronen und zusätzlich von 1758 bis 1766 mit E für Ehrenreich markiert, so dass die beschriebene Potpourrivase in diesem Zeitraum entstanden sein wird. | |
Provenienz | Universität Greifswald. Kustodie d-nb.info/gnd/10197505-3 |
Beschriftungen | FIDEICOMMISSEIGENTHUM (Aufkleber im Vasendeckel) |
Sachgruppe | Keramik |
Technik | Keramische Techniken - gebrannt; Keramische Techniken - glasiert - Zinnglasur |
Materialien | Fayence; Irdenware |
Maße | H: 57 cm |
Kustodie der Universität Greifswald |