Das Botanische Museum der Universität wurde um 1850 gegründet. Seinen Standort hat es nach wie vor in den Räumen des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie in der Soldmannstraße, unweit des Hauptbahnhofs. Kernstücke der Sammlungen sind die Lehrmittelsammlung und das Herbarium. Das Greifswalder Botanische Museum ist die größte Botanische Sammlung des Bundeslandes, fungiert als Landesherbarium und ist damit die wichtigste Stelle für die Dokumentation regionaler botanischer Forschungen.
Die Sammlungen des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie umfassen verschiedene Bereiche und können in die Rubriken Botanischer Garten, Herbarium und Lehrmittelsammlung gegliedert werden. Sie befinden sich heute im Wesentlichen am Standort Soldmannstraße, die Gehölzsammlung des Gartens, das Arboretum im Bereich Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße.
Mit der Berufung von Julius Münter (1815-1885) zum Ordinarius für Botanik im Jahr 1851 hat die Sammlungstätigkeit einen starken Aufschwung erhalten, es wurden insbesondere die Grundlagen für die Herbar- und die Lehrmittelkollektion gelegt. Der Bestand des Botanischen Gartens beinhaltet ausschließlich Lebendkulturen, die die Lehre unterstützen und für Forschungsprojekte gezielt herangezogen werden. Der Garten steht mit seinen attraktiven Pflanzen stark im Fokus der Öffentlichkeit und bietet entsprechende Veranstaltungen an.
Herbarium und Lehrmittelsammlung sind demgegenüber für das allgemeine Publikum nicht zugänglich. Die Sammlung getrockneter Pflanzen, das Herbarium, schließt verschiedene Teilsammlungen ein, von denen das etwa 300.000 Belege umfassende Generalherbar die bei weitem wichtigste darstellt. Die dokumentierten Belege sind für Fragestellungen des Floren- und Landschaftswandels unverzichtbar.
Die Sammlung verschiedenster Lehrmittel umfasst nass oder trocken konservierte Pflanzenpräparate sowie Modelle und Wandtafeln. Diese können – zusammen mit den Kulturen des Botanischen Gartens – als greifbares Naturalienkabinett gelten und finden auch in Zeiten der Digitalprojektion weiterhin Verwendung. Die Möglichkeiten, Präparate in die Hand zu nehmen und deren Dreidimensionalität erfassen zu können, sind von hohem didaktischen Wert. Die aus Porzellanmasse naturnah gefertigten Modelle von Obstsorten des sogenannten „Arnoldischen Obstcabinets“ sind eine Rarität für Kenner und Liebhaber, sie spiegeln die Obstvielfalt um 1900 wider. Die Digitalisierung empfindlicherer Akzessionen, wie kostbarer Spezialherbare oder feinstrukturierte Wandtafeln, bietet die Chance, sie einem größeren Publikum zu präsentieren und gleichzeitig zu „konservieren“.
Kontakt
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Universität Greifswald
Geschäftsführender Direktor
Prof. Dr. Martin Schnittler
Soldmannstraße 15
17487 Greifswald
Tel.: 03834 420 4123
E-Mail: martin.schnittler@uni-greifswald.de