Die Grafiksammlung des Caspar-David-Friedrich-Instituts für Bildende Kunst und Kunstgeschichte umfasst über 500 originale Blätter.
Die für eine Nutzung in der studentischen Kunstausbildung gesammelten Werke gelangten durch Sammlungsaktivitäten einzelner Institutsdirektoren bzw. durch Schenkungen von Gastprofessoren an das Institut. Erweiterungen erfolgten durch Ankäufe und Nachlassübereignungen, über die Gründung der Kleinen Galerie, durch Geschenke polnischer Grafiker.
In Ergänzung dazu besitzt das Institut eine Plakatsammlung. Sie umfasst 100 großformatige Werke des Jugendstils, vorwiegend in der Zeit von 1906 bis 1914 entstandene. Der Hauptteil dieser Drucke sind Werbeplakate aus München, dem damaligen Zentrum des Kulturplakats in Deutschland.
Das Bildarchiv der Kunstgeschichte am CDF-Insitut befindet sich in der Rubenowstraße 2b, im Raum 1.11. Hauptbestände sind Fotografien sowie fotografische Reproduktionen und Abbildungen aus Publikationen. Weiterhin gehören etliche Großdia-Serien zum dokumentarisch wertvollen Kernbestand. Die Entstehung dieser Bildersammlung lässt sich zurückführen bis in die Jahre 1906/07, als erste Vorbereitungen für die Begründung eines Kunsthistorischen Seminars an der Greifswalder Hochschule erfolgten. In den darauffolgenden dreieinhalb Jahrzehnten, d. h. bis ca. 1944, wurde der Bilderbestand relativ kontinuierlich vergrößert und ergänzt, da er den wichtigsten Teil des “Seminar-Apparates” darstellte mit seinen Lehr- bzw. Studien- und Forschungsmaterialien. In die Bildersammlung mit aufgenommen wurden dabei auch Dokumente, die im Zusammenhang mit der Inventarisations- und Forschungstätigkeit am Greifswalder Kunsthistorischen Seminar bzw. Institut entstanden sind, die sich in den 1920er, 1930er und 1950er Jahren besonders auf die regionale Kunstgeschichte sowie auf die Backsteinarchitektur im Ostseeraum und die Kunst der Romantik konzentrierten. Somit spiegelt der Bestand des Bildarchivs den Entwicklungsgang der Wissenschafts- und Studiendisziplin Kunstgeschichte im lokalen und regionalen Rahmen Greifswalds und (Vor-) Pommerns von den Anfängen bis in die 1960er Jahre fast lückenlos wider. Dabei ist dieser mittlerweile “historisch” gewordene Bilderfundus recht heterogen. Ein Hauptteil wird topographisch sowie nach Hauptgattungen und Epochen- bzw. Zeitstilen geordnet. Er wird in insgesamt 518 festen Kartons aufbewahrt. Viele der alten Fotos wurden auf Pappe gezogen / geklebt und beschriftet. Die wohl wichtigsten Bilddokumente befinden sich in den 109 Kartons, die diverses Bildmaterial zu Bau- und Kunstdenkmälern Pommerns enthalten. Dazu gehört auch eine Reihe von Aufnahmen aus der Zeit vor bzw. um 1900. Aber auch viele der Fotos aus den 1920er und 1930er Jahren haben hohen dokumentarischen Wert. Darunter sind u.a. Dubletten der Königlich Preußischen Meßbildanstalt (gegründet 1885) und ihrer Nachfolgeeinrichtung, der Staatlichen Bildstelle Berlin (seit 1921), außerdem Aufnahmen von bauarchäologischen Untersuchungen sowie Repros und Pausen von Architekturzeichnungen, die noch aus dem 19. Jh. stammen. Nicht weniger von Belang dürften in dieser Hinsicht die alten Fotos von Kunstobjekten und Bauwerken Mecklenburgs sein, die sich in 7 Kartons befinden und der Inhalt jener 21 Kartons, die Bilddokumente zur Kunstgeschichte Skandinaviens enthalten. Desweiteren gibt es 184 Kartons mit Bildbeispielen zur deutschen Kunstgeschichte (die chronologisch jüngsten sind 5 Kartons mit Beispielen aus der “DDR-Kunst”). Sodann werden im Archiv Bildexempel zur Kunstgeschichte in Italien (in 82 Kartons), in Frankreich (25 K.), in den Niederlanden (27 K.), in England (7 K.) und Spanien (6. K.) aufbewahrt. Gemäß dem traditionellen Kanon des Faches gibt es dann noch 19 Kartons mit einigem Bildmaterial zur antiken, frühchristlich-byzantinischen sowie außereuropäischen Kultur- und Kunstgeschichte. Daneben existiert noch eine Reihe von 67 Bild-Alben mit eingeklebten kleinformatigen Fotos, die das Spektrum einer europafixierten Universal-Kunstgeschichte dokumentieren.
Zweiter Hauptbestandteil des Archivs sind die ca. 20.000 Großdias (8 x 8 cm), ebenfalls nach Topographie, Epochen und Gattungen geordnet. Die meisten von ihnen datieren aus der Zeit zwischen 1900 und 1940. Es sind überwiegend Dia-Serien, die von bekannten Firmen produziert und anboten wurden(z. B. E. A. Seemann-Seestern-Lichtbilder Leipzig / Dr. Franz Stoedtner, Institut für Projektionsfotografie, Berlin / Th. Benzinger, Lichtbildverlag Stuttgart / A. Krüss, Optisches Institut Hamburg / Brüder Alinari, Florenz). Eine beträchtliche Zahl dieser Dia-Serien stammt aus dem früheren Greifswalder Archäologischen Seminar bzw. vom Institut für Altertumswissenschaften und wurde von der Kunstgeschichte übernommen (in 143 Kästen). Hinzu kommt der von der Hamburger Kunsthalle übernommene Bestand an Großdias, vornehmlich mit Reproduktionen von Gemälden. Von hohem dokumentarischem Wert sind jene Großdia-Reihen, die Sonderanfertigungen sind und Bau- und Kunstdenkmale Pommerns in historischen Zuständen aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zeigen (in 37 Holzkästen).
M. Lissok, Greifswald, Dezember 2012
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