Skip to content

Wissenschaftliche Sammlungen

der Universität Greifswald

  • Sammlungen
  • Objektrecherche
  • Aktuelles
  • Toggle search form

Zum 90jährigen Jubiläum des Kolposkops von Hinselmann

Posted on 03.01.201410.08.2021 By editor_sammlungsportal

Das Sammlungsobjekt des 1. Quartals 2014 befindet sich in der deutschlandweit einzigen Sammlung für Geburtshilfe, operative und konservative Gynäkologie einschließlich der Kontrazeption sowie der geburtshilflich-gynäkologischen Lehre in der alten Frauenklinik an der Wollweberstraße 1-3. Die Sammlung beherbergt eine Vielzahl von weltweit einzigartigen Instrumenten, welche ein all umfassendes Bild über die Geschichte der Bereiche liefert. Das hier vorgestellte Kolposkop wurde 1924 von dem Gynäkologen Hans Hinselmann (1884-1959) erfunden.

Der Begriff Kolposkop leitet sich aus dem Griechischen „kolpos“, die Scheide und „skop“, was so viel wie ansehen bedeutet, ab. Der Name lässt erahnen, wofür dieses Instrument verwendet wurde. Mit einem Kolposkop war es möglich geworden, die Schleimhaut der Scheide und des Gebärmuttermundes zu betrachten und sehr frühe Veränderungen zu erkennen, die als Vorstadien des früher außerordentlich häufigen Gebärmutterhalskrebses gelten. Damit war es erstmalig in der Geschichte der Medizin gelungen einen Krebs innerhalb des Körpers schon vor seiner Entstehung zu erkennen und gezielte Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen.

Das Kolposkop wurde 1924 von Hans Hinselmann erfunden. Das hier ausgestellte Unikat stammt aus seinem Privatbesitz und wurde von ihm erstmalig in der Welt in seiner Praxis eingesetzt. Letztendlich stellt es eine Lupe mit Beleuchtung dar um kleinste abnorme Befunde am Gebärmuttermund erkennen zu können. Sein erster Prototyp erreichte bereits eine 10-fache Vergrößerung. Dabei stellte er eine Präparierlupe auf Bücher, um die passende Höhe einstellen zu können und konnte mit Hilfe einer Lampe, die eine Schwester hielt, mit der Untersuchung beginnen. Nach vielen weiteren Versuchen entwickelte Hinselmann mit Hilfe der Firma Leitz das hier gezeigte erste praxistaugliche Kolposkop, das eine bis zu 20-fache Vergrößerung gestattete. Mit dieser Erfindung konnten bislang bei hunderttausenden Frauen ein Gebärmutterhalskrebs verhindert werden. Moderne Geräte sind heute mit einer Foto- und Videotechnik gekoppelt und ermöglichen fast mikroskopische Diagnosen und gehören in jede gynäkologische Praxis.
Das Kolposkop ist ein Geschenk von Dr. Stefan Seidl aus Hamburg, dessen Onkel das Instrument 1948 käuflich von Hinselmann erworben hat.

Text: Josephine Wunderlich
Fotos: Josephine Wunderlich und Jan Zude
Literatur: Hans Hinselmann: „Verbesserung der Inspektionsmöglichkeiten von Vulva, Vagina und Portio“ IN: Münchener Medizinische Wochenschrift, 72. Jahrgang II. Hälfte, J.F. Lehmann Verlag, München, 1925.

Kolposkop von Hans Hinselmann, 1924

Kolposkop von Hans Hinselmann, Detailaufnahme
Aktuelles

Post navigation

Previous Post: Greifswalder Linsen- und Spiegelteleskop wird 90 Jahre alt (1924-2014)
Next Post: Die ehemaligen Stadttore Greifswalds – Die vier Haupttore
  • Über das Sammlungsportal
    • Akademische Kunstsammlung
    • Akademisches Münzkabinett
    • Anatomische Sammlung
    • Archäologische Studiensammlung
    • Botanische Sammlungen
    • Caspar-David-Friedrich-Institut
    • Geburtshilflich-gynäkologische Instrumente-, Kontrazeptiva-, Kupferstich- und Lehrsammlung
    • Geologisch-Paläontologische Sammlungen
    • Gustaf-Dalman-Sammlung
    • Historische Kartensammlung
    • Medizinhistorische Sammlung
    • Pathologische Sammlung
    • Rechentechnische Sammlung
    • Vorgeschichtlicher Altertümer im Arbeitsbereich für Ur- und Frühgeschichte
    • Victor-Schultze-Sammlung
    • Zoologische Sammlungen
  • Objektrecherche
  • Aktuelles

Wussten Sie schon?

  • Neu aufgerollt 06.09.2021
  • „Neu aufgerollt“ – historische Palästina-Bilder wiederentdeckt 08.10.2020
  • Flussfahrt bei gleißender Abendsonne 01.07.2016
  • ELIZABETH von Anne Wende, 2014 01.04.2016
  • „Menas-Ampulle“ – Pilgerandenken & Symbol für eine frühe christliche Heiligenverehrung 03.01.2016
  • Universität Greifswald
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Digitale Bibliothek MV
  • Deutsche Digitale Bibliothek
  • Europeana
  • Archivportal MV
  • Archivportal-D
  • Archives Portal Europe