Akademische Kunstsammlung
« Freester Fischerteppich: Paradiesteppich »
1929
Inv. Nr. | KU000526 |
Künstler*in: Stundl, Rudolf | |
Nach dem ersten Weltkrieg sanken die Einnahmen der Küstenfischerei und der Landrat der Kreisverwaltung Greifswald sann über eine Möglichkeit nach, den Fischern ein Zusatzeinkommen zu verschaffen. Da die Fischer durch das Netze knüpfen und die Segelmachrei über handwerkliches Geschick verfügten, wurde ein Experte gesucht, der sie in der Teppichknüpferei ausbilden sollte. Dafür wurde der Teppichexperte Rudolf Stundl gefunden, der neben dem gewerblichen Verdienst für die Fischer die nordische Tradition der Teppichkultur mit den heimatlichen Gegebenheiten in den Fischerdörfern zusammenführen wollte. In Freest organisierte Stundl 1928 Knüpflehrgänge und der Dorftischler fertigte nach seinen Angaben die ersten Knüpfstühle an. Bis 1934 wandelte sich die anfängliche Notstandsarbeit zu volkskünstlerischem Schaffen. In der Pommerschen Fischer-Teppich-Heimindustrie fanden viele eine sichere Existenz. Auffälliges Merkmal der Pommersche Teppiche ist die konsequente Weiterführung ornamentaler Gestaltungsweisen. Formmotive wie Möwe und Anker, Fisch und Wellen als Symbole der Lebenswelt der Fischer sind in feste ornamentale Strukturen eingebunden, die als Ganzes den Teppichcharakter bestimmen. Das ornamentale Gefüge und der Teppichgrund verschränken sich und geben den Teppichen ihre unverwechselbare Eigenheit. | |
Provenienz | Universität Greifswald. Kustodie d-nb.info/gnd/10197505-3 |
Sachgruppe | Textiles Gestalten, Bildteppiche |
Darstellung, Ikonografie | Adam und Eva halten die Frucht in Händen und schicken sich an, sie zu essen; Auge Gottes; Versuchung und Sündenfall (Szenen mit Adam und Eva) |
Technik | Textiltechnik - geknüpft |
Materialien | Schafwolle |
Maße | H: 178 cm, B: 105 cm |
Kustodie der Universität Greifswald |