Akademische Kunstsammlung
« Gemälde: Rango, Konrad Tiburtius »
Inv. Nr. | KU000101 |
dargestellte Person: Rango, Conrad Tiburtius (1639 - 1700) | |
Porträt, natürliches schulterlanges weißes Haar und Bart, schwarze Kappe, schwarzer Talar und Halskrause, linker Arm angewinkelt | |
Konrad Tiburtius Rango (*9. August 1639, Colberg, † 3. Dezember 1700, Greifswald) war der Sohn des Kolberger Ratskämmerers Joachim Rango und der Sophia Heyse, aus einer Treptower Ratsfamilie. Er genoss seine Schulbildung in Kolberg und Belgard, u.a. bei Christian Mylius und ab 1652 in den Franckeschen Anstalten in Halle bei Friedrich Franckstein und Cammerhof. Da Rango sich später der Medizin widmen wollte, erlernte er nebenher bei Friedrich Hoffmann in Halle auch die Grundlagen der Botanik und Anatomie. 1654 bezog er die Universität Jena und hörte hier Physik bei Kaspar Posner sowie Medizin bei Werner Rolfinck und Gottfried Moebius. Auf Wunsch seiner Eltern musste er jedoch bald das Medizinstudium aufgeben und sich der Theologie widmen. Er begann nun auch bei Johannes Frischmuth, Erhard Weigel, Johann Ernst Gerhard und Christian Chemnitius zu hören. Nachdem er disputiert hatte, reiste er von Gießen aus durch Oberdeutschland, die Rheingegend und Holland, von wo er 1658 nach Greifswald kam. Nach einigen Probepredigten begab er sich 1660 nach Wittenberg, wo er bei August Bruchner zum Magister promovierte und erste Lehrveranstaltungen anbot. Ein Jahr später wechselte er an die Viadrina nach Frankfurt, wo ihm bald das Dekanat der Philosophischen Fakultät angetragen wurde, was er jedoch ablehnte. Stattdessen kehrte er 1662 nach Wittenberg zurück, hielt sich auch einige Zeit in Magdeburg bei seinem alten Lehrer Cammerhof auf und übernahm schließlich das Rektorat des Berliner Gymnasiums. Nachdem das fürstliche Pädagogium in Stettin 1667 zum akademischen Gymnasium erhoben worden war (Gymnasium Carolinum), nahm Rango 1668 den Ruf auf die Stelle eines Professors für Philosophie an demselben an, musste das Amt aufgrund eines Streits über die synkretistischen Lehrsätze mit seinem Rektor Andreas Gottfried Ammon aber bald wieder aufgeben. In der Folgezeit lehnte Rango die Berufung auf eine theologische Professur nach Dorpat ab und erhielt 1689 die Berufung auf die Generalsuperintendentur in Pommern und Rügen. Zugleich wurde er Professor der Theologie, Konsistorialdirektor und Pastor an St. Nikolai in Greifswald. In dieser Zeit geriet er wieder in heftige theologischen Streitigkeiten mit dem späteren Generalsuperintendenten Augustin Balthasar und dem ehemaligen Greifswalder Theologen Johann Ernst Pfuel. Rango war ein unerbittlicher Vertreter der lutherischen Orthodoxie gegen den Pietismus. Als Hochschullehrer scheint er wenig Anklang gefunden zu haben, er heißt, er habe selten disputiert und niemals Vorlesungen gehalten. | |
„Greifswalder Köpfe : Gelehrtenporträts und Lebensbilder des 16. - 18. Jahrhunderts aus der pommerschen Landesuniversität“. Hinstorff, Rostock, 2006., S. 156-157 | |
Provenienz | Universität Greifswald. Kustodie d-nb.info/gnd/10197505-3 |
Beschriftungen | D. C. T. RANGO PROF. PRIM. et SUP. GEN: (auf dem Gemälde oben) |
Sachgruppe | Gemälde, painting |
Darstellung, Ikonografie | Mensch - Porträt; Halskrause |
Technik | Malerei - Ölmalerei |
Materialien | Leinwand |
Maße | Bildmaße: H: 90 cm, B: 75 cm |
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